Historische Wertpapiere: Sammeln, bewerten, smart investieren – Insights von Martin Zanke & Jörg

Historische Wertpapiere sind mehr als Deko: Sie verbinden Stahlstich-Kunst, Finanzgeschichte und Scripophilie. Auf dem Anlegertag Düsseldorf geben Martin Zanke, Manager der Berliner Wertpapiersammler, und Jörg Einblicke in alte Aktien, Anleihen, Wechsel und Schecks vom Reichsbank-Bestand bis zu Auktionen mit fünfstelligen Preisen. Der Guide zeigt, wie du in den Sammlermarkt einsteigst, Anleihe vs. Aktie erkennst und parallel mit ETFs und Dividendenstrategie dein erstes Depot aufbaust.

Warum historische Wertpapiere spannend sind

Historische Wertpapiere sind der Sweet Spot aus Kunst, Geschichte und Finanzbildung. Sie erzählen echte Wirtschafts-Storys, sind oft meisterhaft im Stahlstich gedruckt und machen komplexe Finanzbegriffe plötzlich greifbar. Genau deshalb ziehen sie Sammler an – und jeden, der Finanzen ohne Fachchinesisch verstehen will. Der Clou: Der Einstieg ist oft günstiger als gedacht.

  • Kunst trifft Finanzgeschichte: Aufwendig gestaltete Urkunden (Stahlstich, detailreiche Motive) erzählen Unternehmens- und Zeitgeschichte – schön fürs Auge, spannend fürs Hirn.
  • Lernen mit echten Beispielen: Statt Theorie siehst du originale Dokumente – alte Aktien, Anleihen, Schecks, Wechsel, Versicherungspolicen. So versteht man Begriffe schneller und nachhaltiger.
  • Aktie vs. Anleihe auf einen Blick: Aktien sind Unternehmensanteile, Anleihen sind geliehenes Geld mit Zinsen. Historische Papiere zeigen das oft klar: Anleihen tragen meist einen festen Nennwert (z. B. 1.000 $), Aktien nennen “Shares”.
  • Wechsel als “demokratisches” Wertpapier: Unternehmen konnten Zahlungsversprechen direkt untereinander ausstellen – ohne Bank. Das erklärt sehr anschaulich, wie Geldflüsse früher organisiert wurden.
  • Leichter Einstieg durch Online-Marktplätze: eBay, Händler-Shops und Auktionshäuser machen das Finden einfach. Mit Bildsuche und passenden Begriffen findest du schnell passende Stücke.
  • Günstig starten, gezielt sammeln: Durch frühere Auktionen (z. B. Reichsbank-Bestände) gibt es viele Stücke in ordentlichen Mengen und oft zu fairen Preisen – ideal für Einsteiger.
  • Werttreiber verstehen: Seltenheit, Zustand, Design, Thema und berühmte Unterschriften (z. B. Rockefeller, J. P. Morgan, Chaplin) können Preise stark anheben.
  • Kleine, starke Community: Vereine und Börsen vernetzen Sammler international. Austausch beschleunigt die Lernkurve – und macht mehr Spaß als alleine stöbern.

 

Markt-Realität: Wie steht’s um die Scripophilie?

Der Zugang zu historischen Wertpapieren war noch nie so einfach. Durch Online-Marktplätze, spezialisierte Händler und Auktionshäuser findest du heute mit wenigen Klicks alte Aktien, Anleihen, Wechsel oder Schecks – oft mit detaillierten Fotos und Beschreibungen. Gleichzeitig ist der Sammlermarkt kleiner geworden: Die klassische Sammler-Generation schrumpft, Nachwuchs kommt langsamer nach. Das klingt negativ, schafft aber Chancen: mehr Auswahl, weniger Bieterwettkämpfe, bessere Einstiegspreise.

Wichtig fürs Preisverständnis: Preise bilden sich im Auktionsmoment – Details dazu weiter unten im Preis-Kapitel.

  • Zugang heute: leicht gemacht
    • eBay, Händler-Shops, Auktionshäuser mit Bildsuche und Filterfunktion
    • Suchtipps: Firmenname, Stadt, Jahr plus Begriffe wie “cancelled/uncancelled”, “Specimen”
  • Vielfalt jenseits von “nur Aktien”
    • Kategorien: Aktien, Anleihen/Bonds, Versicherungspolicen, Schecks, Traveller-Checks, Wechsel, Derivate
    • Vorteil: Viele Nischen – von Industrie- bis Finanzgeschichte
  • Der Reichsbank-Effekt
    • NS-Zeit: Zentralverwahrung von Depotbeständen im Reichsbanktresor (Ost-Berlin)
    • Ab 2000: Auktionen zugunsten von Rehabilitationsfonds; viele Stücke gelocht (entwertet) in den Markt gelangt
    • Folge: Transparente Auflagen, Markt wurde geflutet – Einstiegspreise sanken, Auswahl stieg
  • Preisbildung in der Praxis
    • Wichtigste Treiber: Rarität/Unikat, Zustand (Falten, Risse, Stempel/Lochung), Design/Ära, Provenienz (z. B. Reichsbank), berühmte Signaturen (Rockefeller, J. P. Morgan, Chaplin, Goethe)
    • Realität: “Wert ist, was heute ein Bieter zahlt” – Schwankungen sind normal
  • Chancen und Risiken
    • Chancen: dekorative Stücke >100 Jahre alt oft günstig; Konvolute/Lots einkaufen, selektiv weiterverkaufen
    • Risiken: Überangebot bei bestimmten Emissionen, Fälschungen/Überdrucke – daher Händlerreputation und Herkunft immer prüfen

Zwei Zitate, die den Markt auf den Punkt bringen:

“Seit dem Online-Handel ist es leicht, ranzukommen – mit den richtigen Suchbegriffen und Bildern.”

“Sammler sterben aus – aber günstige Einstiegspreise sind eine Chance.”

 

Was ist was? Die wichtigsten Wertpapierarten – schnell erklärt

Kurz und knackig: Diese Begriffe tauchen im Interview ständig auf. So ordnest du sie richtig ein.

Es gibt verschiedene Dokumenttypen mit unterschiedlichen Rechten und Funktionen. Wer die Basics kennt, erkennt schneller, was er kauft – und warum bestimmte Stücke teurer sind.

  • Aktie (Share/Stock)
    • Was ist das? Ein Anteil an einem Unternehmen – du bist Miteigentümer.
    • Woran erkenne ich’s? Begriffe wie “Share”, “Aktie”, oft ohne festen Nennwert auf der Urkunde.
    • Sammler-Faktor: Beliebt, wenn bekannte Firmen oder ikonische Designs abgebildet sind.
  • Anleihe (Bond/Debenture)
    • Was ist das? Ein Kredit an Unternehmen/Staat – mit festen Zinsen und Rückzahlung.
    • Woran erkenne ich’s? Groß gedruckter Nennwert (z. B. 1.000 $), Worte wie “Bond”, “Loan”, “Debenture”.
    • Sammler-Faktor: Häufig dekorativ, klare Wertangaben; oft gelocht/gestempelt (“cancelled”).
  • Wechsel (Bill of Exchange)
    • Was ist das? Schriftliches Zahlungsversprechen zwischen zwei Parteien.
    • Besonderheit: Konnte ohne Bank direkt von Unternehmen ausgestellt werden – “demokratisches” Wertpapier.
    • Sammler-Faktor: Spannende Handels- und Unternehmenshistorie, teils handschriftlich.
  • Scheck und Traveller-Check
    • Was ist das? Zahlungsanweisung (Scheck) bzw. reisesicheres Zahlungsmittel (Traveller-Check).
    • Woran erkenne ich’s? Bank- oder Emittentenname (z. B. American Express), Seriennummern, Sicherheitsdrucke.
    • Sammler-Faktor: Kultige Marken, feine Druckkunst, Nostalgie.
  • Versicherungspolice
    • Was ist das? Schriftlicher Versicherungsvertrag, oft reich verziert.
    • Relevanz: Zeigt, wie Risiken früher dokumentiert und verbrieft wurden.
    • Sammler-Faktor: Wappen, Siegel, Illustration – beliebt bei Motivsammlern.
  • Derivate und Mischformen
    • Was ist das? Zertifikate, Optionen oder Sonderemissionen mit speziellen Rechten.
    • Hinweis: Für Fortgeschrittene – Begriffe und Bedingungen genau lesen.
    • Sammler-Faktor: Rar, nischig, oft für thematische Sammlungen spannend.

Mini-Check: Aktie oder Anleihe?

  • Steht “Bond”, “Debenture” drauf und ein großer Nennwert? → Anleihe.
  • Steht “Share/Actie/Azione/Aktie” und es geht um Anteile? → Aktie.
  • Gelocht oder gestempelt? → Meist entwertet, sammelwürdig, aber nicht einlösbar.

Du möchtest mehr Finanzbegriffe kennenlernen? Dann schau bei unserem Finanzglossar vorbei!

Preise, Signaturen und Unikate: Was treibt den Wert?

Historische Wertpapiere sind kein Preiskatalog mit Fixwerten. Der Preis entsteht in der Auktion – also genau in dem Moment, in dem zwei Sammler bereit sind, mehr zu bieten. Entscheidend sind Story, Seltenheit und Zustand. Berühmte Unterschriften können den Preis vervielfachen, aber auch museale Unikate ohne Autograf erreichen fünfstellige Summen. Wichtig: Alter allein macht selten teuer – Kontext schlägt Kalenderjahr.

Beispiele aus dem Interview

  • Erste bekannte italienische Aktie: in Bologna für ca. 16.000 € zugeschlagen – Unikat-Charakter, hohe museale Relevanz.
  • High-End-Zuschläge: 50.000–100.000 € sind möglich, teils auch ohne Signatur, wenn ein Stück einzigartig und historisch bedeutend ist.
  • Autografen: Charlie Chaplin, J. P. Morgan, Rockefeller, Goethe – je nach Erhaltung und Dokumenttyp von zwei- bis fünfstellig.

Preisrahmen (Indicative, keine Anlageberatung)

  • Dekorative “Einsteiger”-Stücke: oft 20–150 €
  • Beliebte Firmen/seltenere Motive: 150–800 €
  • Signaturen/gesuchte Themen: 500–5.000 €
  • Unikate/museale Stücke: 5.000–100.000 €+

 

Kauf-Praxis: So bewertest du nüchtern

  • Vergleich macht schlau: Auktionsarchive und Händlerpreise checken, nicht vom “UVP” eines Shops blenden lassen.
  • Lies das Kleingedruckte: Ist es wirklich eine Aktie – oder eine Anleihe/“Bond”? Entwertung (Lochung/Stempel) korrekt einpreisen; Auflage/Verfügbarkeit prüfen.
  • Signaturen verifizieren: Unterschrift echt oder gedruckt/faksimiliert? Fotos in hoher Auflösung, ggf. Händlernachweis.
  • Zustand realistisch einpreisen: Knicke, Einrisse, Randabrieb → Preisabschlag. Top-Erhaltung rechtfertigt Aufpreis.
  • Story zählt: Erzählbare Historie (z. B. erste Emission, Firmen-Meilenstein) macht ein Stück sammelwürdiger.

“Was ist das wert? Das ist der Preis, der in der Auktion bezahlt wird.” – Martin Zanke

Einstieg ins Sammeln: Praxis-Tipps für deinen Start

Wer historisches Papier sammelt, sammelt Geschichten. Damit dein Einstieg nicht dem Zufall überlassen bleibt, hier ein klarer Fahrplan – leicht umsetzbar, ohne Fachchinesisch.

Starte klein, aber fokussiert. Wähle ein Thema, das dich wirklich triggert – etwa Automobil-Ikonen, Eisenbahn, Banken, bestimmte Städte oder Epochen. Nutze Online-Auktionen, spezialisierte Händler und Vereinsbörsen, um ein Gefühl für Preise, Qualität und Verfügbarkeit zu bekommen. Konvolute (“Lots”) können sich lohnen: Du behältst die Top-Stücke und refinanzierst den Rest.

 

So legst du los

  • Fokus wählen
    • Themenideen: Auto & Mobilität, Eisenbahn, Öl & Energie, Banken/Fintech-Vorgänger, “Made in Berlin/München/Hamburg”, Gründerzeit.
    • Vorteil: Ein klarer Fokus schärft den Blick und verhindert Impulskäufe.
  • Suchstrategie
    • Plattformen: Auktionshäuser, eBay/eBay USA, spezialisierte Händler-Shops, Vereinsbörsen.
    • Keywords: Firmenname + Stadt/Jahr + “share/bond/wechsel/scheck” + “cancelled/specimen”.
    • Bildersuche: Immer Detailfotos checken (Rand, Lochung, Stempel, Unterschriften).
  • Echtheit & Zustand prüfen
    • Checkliste: Papierqualität, Wasserzeichen, Falten, Risse, Verfärbungen, Nachdrucke.
    • Cancelled ist normal: Lochung/Stempel = entwertet, sammelwürdig, aber nicht einlösbar.
    • Signaturen: Echte Tinte vs. Druck/Faksimile – bei teuren Stücken Nachweis verlangen.
  • Preiseinschätzung
    • Reality-Check: Auktionsarchive vergleichen; Shop-“Schaufensterpreise” kritisch sehen.
    • Faktoren: Rarität, Erhaltung, Design, Provenienz, Thema, Signaturen.
    • Budgetplan: Lege Preisgrenzen je Kategorie fest (z. B. “Deko bis 120 €, Signatur bis 1.000 €”).
  • Kaufen wie ein Profi
    • Konvolute/Lots: Günstig einkaufen, selektieren, Überschuss weiterverkaufen → Hobby querfinanzieren.
    • International sourcen: USA/UK/Italien/Frankreich bieten viel Auswahl – Versand/Zoll im Blick behalten.
    • Netzwerk nutzen: Verein beitreten, Händler kennenlernen, Kataloge sammeln, Auktionen besuchen.
  • Aufbewahrung & Pflege
    • Schutz: Säurefreie Mappen, Passepartouts, UV-Schutzglas bei Rahmen.
    • Klima: Trocken, dunkel, keine direkte Sonne; Hände waschen oder Baumwollhandschuhe.
    • Dokumentation: Kaufbelege, Provenienz, Notizen zur Story – Wertsteigerung durch saubere Historie.

Do’s & Don’ts beim Kauf

Do’s

    • Preise in Auktionsarchiven gegenprüfen
    • Detailfotos anfordern, Fragen stellen
    • Auf Thema fokussieren, Qualität vor Quantität
    • Händlerbewertungen und Vereinskontakte nutzen

 Don’ts

    • Nur wegen “alt” oder “billig” kaufen
    • Faksimile-Signaturen als echt werten
    • Zustandsschäden unterschätzen
    • Impulskäufe ohne Plan

“Wenn man smart shoppt, kann man dekorative Stücke günstig schießen.” – Martin Zanke

Historische Wertpapieren -Investment oder nur fürs Herz?

Historische Wertpapiere sind zuerst Leidenschaft – dann vielleicht Investment. Der Reiz liegt in Kunst, Haptik und Geschichte. Rendite ist möglich, aber eher dort, wo Wissen, Rarität und Timing zusammenkommen. Wer “nur” dekorative Stücke liebt, wird glücklich. Wer gezielt verdienen will, braucht mehr als Glück: Marktkenntnis, Netzwerke und Geduld.

Für die meisten lohnt es sich, das Sammeln nicht als Anlageersatz zu sehen. Ähnlich wie bei Oldtimern macht der Spaß den Unterschied – nicht die Excel-Tabelle. Ja, es gibt High-End-Zuschläge, gerade bei Unikaten oder Autografen (Rockefeller, J. P. Morgan, Chaplin, Goethe). Aber: Das ist ein Profi-Spielfeld. Ohne Expertise steigt das Risiko, zu teuer zu kaufen oder Faksimiles mit Originalen zu verwechseln. Besser: Sammeln fürs Herz – und parallel breit investieren (z. B. per ETF-Sparplan).

Klare Abgrenzung

  • Sammeln fürs Herz
    • Ziel: Ästhetik, Historie, Lernfaktor
    • Vorgehen: Themenfokus, kleine Budgets, “smart shoppen”, Konvolute selektieren
    • Erfolgsmesser: Freude, kuratierte Sammlung, Storytelling
  • Investment-Case (fortgeschritten)
    • Ziel: Wertsteigerung über Rarität/Unikate/Signaturen
    • Vorgehen: Auktionsarchive studieren, Provenienz prüfen, Signaturen authentifizieren, auf Top-Erhaltung achten
    • Risiken: Geringe Liquidität, Preisschwankungen, Fälschungsgefahr, Nischen-Nachfrage
  • Realistische Erwartung
    • Dekorative Massenstücke: Selten großer Preissprung
    • Museale Raritäten/Autografen: Potenzial, aber selten und teuer
    • Zeitfaktor: Haltehorizont in Jahren, nicht Wochen

 

Jörgs Praxisbrücke: Parallel Vermögen aufbauen

Auch Jörg sagt klar: breite Basis vor Zock. Für die ersten 10.000 € empfiehlt er ETF-Sparpläne und Dividendenfokus – erst später Einzelwerte. Das passt perfekt zur Sammelstrategie: Sammeln als Lern- und Spaßprojekt, Investieren mit System.

Mini-Checkliste: Bin ich Sammler:in oder Investor:in?

  • Habe ich Spaß an Motiven, Druckkunst, Firmenstorys? → Sammeln
  • Kenne ich Auktionsarchive, Händler, Signaturmerkmale? → Eher Investment
  • Bin ich bereit, lange zu halten und Notizen/Provenienz zu dokumentieren? → Beide
  • Brauche ich kurzfristige Rendite? → Finger weg, das ist kein Daytrading

“Wie viele Hobbys: Erstmal Spaß. Der Investment-Case beginnt im hochpreisigen Segment mit Unterschriften und Unikaten.” – sinngemäß nach Martin Zanke

Von der Börse lernen: Jörgs Weg zu den ersten 10.000 €

Jörg startet wie viele: motiviert von Hypes (Puma-Effekt), landet dann im ersten Crash – und nutzt genau den für Qualitätseinstiege. Sein heutiges Rezept ist nüchtern: breite Basis, Dividenden als Disziplin-Booster, Geduld statt Glücksspiel. Zocken? Ja, aber klein und bewusst – Learning statt Lotto.

Kern-Learnings aus Jörgs Erfahrung

  • Hypes sind teuer, Qualität im Crash ist günstig.
  • Hochspekulative Produkte (exotische Optionsscheine) fressen oft Kapital.
  • Dividendenpapiere zwingen zur Langfrist-Perspektive.
  • ETFs geben Breite – und Ruhe.

Beispiel: Einsteiger-ETF-Mix (keine Anlageberatung)

  • Basis: MSCI World ETF
    • Warum: Weltweit gestreut, ~1.500+ Aktien, einfach und robust.
  • Einkommensfokus: Globaler Dividenden-ETF
    • Warum: Regelmäßige Ausschüttungen, fördert Dranbleiben.
  • Europa- oder Deutschland-ETF (z. B. Euro Stoxx 50)
    • Warum: Regionale Beimischung, heimatnahes Verständnis.
  • Optional: EM-ETF (Schwellenländer)
    • Warum: Zusätzliche Diversifikation, höheres Risiko/Chancen-Profil.

Sparplan-Setup

  • Betrag: 50–100 € monatlich starten, später steigern.
  • Regel: Jeden Monat, ohne Market-Timing.
  • Rebalancing: 1x/Jahr prüfen und ggf. Gewichte ausgleichen.

Zocken mit Ansage

  • Spielgeld definieren (z. B. 5–10 % vom Depot).
  • Nur Werte/Stories, die du verstehst.
  • Verluste als Lernkosten verbuchen, nicht hinterherhechten.

“Habt Geduld, stellt euch breit auf – dann wird das was mit den ersten 10.000 €.”

 

Über Martin Zanke

Martin Zanke ist Manager der Berliner Wertpapiersammler und Mitglied des Executive Komitees der International Bond & Share Society und ist seit über 25 Jahren eine feste Größe in der Scripophilie. Seine Leidenschaft zündete ungewöhnlich: über die Druckkunst. Als Marketingmann in einer Bank sah er erstmals die kunstvollen US-Aktienkalender – Stahlstich, Vignetten, Ornamentik – und war sofort angefixt. Aus dem Sammeln wurde schnell mehr: Mit den frühen Online-Marktplätzen (Alando, später eBay/eBay USA) kaufte er gezielt Konvolute, verkaufte selektiv weiter und finanzierte so das Hobby. Heute ist Martin national wie international vernetzt, besucht Auktionen in den Nachbarländern, kennt Händler, Kataloge, große Sammler – und nutzt das Netzwerk, um Wissen weiterzugeben. Sein Ansatz: Finanzbildung zum Anfassen. Anleihe vs. Aktie, Wechsel, Scheck – echte Dokumente erklären Basics besser als jedes Lehrbuch.

Profil im Überblick

  • Rolle: Manager der Berliner Wertpapiersammler (Verein/Club)
  • Erfahrung: 25+ Jahre aktiv, internationale Auktionspraxis
  • Netzwerk: Mitglied der International Bond and Share Society; exzellente Kontakte zu Händlern, Sammlern, Auktionshäusern
  • Background: Kunstschule (Marketing/Werbung), Bank-Marketing – Brücke zwischen Design und Finanzwelt
  • Handel: Frühphase Online (Alando/eBay), Arbitrage via Konvolute, Import/Export-Routine
  • Mission: Finanz-Edukation, Erhalt von Finanzgeschichte, Community-Aufbau
  • Sammelfavoriten: Dekorative US- und internationale Stücke; einzelne signierte Raritäten (“gebe ich nicht her”)

FAQ

Nutze säurefreie Mappen oder Hüllen (Archivqualität), lagere trocken und dunkel, vermeide direkte Sonne und hohe Luftfeuchte. Bei Rahmung: UV-Schutzglas und säurefreie Passepartouts verwenden.

Weiches, gleichmäßiges Licht (z. B. zwei Lampen seitlich), neutraler Hintergrund, Top-Down-Aufnahme. Detailshots von Signaturen, Lochungen, Rändern, Siegeln und Wasserzeichen ergänzen. Beim Scannen: 300–600 dpi, keine aggressive Nachbearbeitung.

Faksimiles wirken gleichmäßig und “flach”. Echte Tinte zeigt leichte Reliefs/Glanz, Unregelmäßigkeiten und oft Tintenverlauf im Papier. Lupenkontrolle hilft; bei teuren Stücken Zertifikate/Expertise einfordern.

Zoll und Einfuhrumsatzsteuer je nach Wert/Land einkalkulieren. Erkundige dich vorab nach Kulturgutschutz-Regeln und Versandbeschränkungen. Rechnung/Provenienz beilegen, um Rückfragen zu vermeiden.

Ja, viele Händler/Auktionen nutzen Skalen wie “Poor–Fair–Good–Very Good–Extremely Fine”. Achte auf Angaben zu Knicken, Rissen, Randabrieb, Flecken (Foxing), Lochung/Stempel (“cancelled”) und Restaurierungen.

Kaufbelege, Auktionslos-Nummern, Katalogauszüge, Notizen zum Vorbesitz sammeln. Alles in einer physischen Mappe und digital sichern. Eindeutige Dateinamen (Jahr_Firma_Typ_Seriennummer.jpg) nutzen.

Je nach Wert: Hausrat mit Sammler-Erweiterung oder spezielle Kunst-/Sammlungsversicherungen. Erforderlich sind oft Inventarliste, Fotos, Kaufbelege und ggf. Schätzgutachten.

Leichte, reversible Restaurierungen (z. B. Kantenstabilisierung) sind akzeptiert, sollten aber transparent dokumentiert sein. Aggressive Bleiche/Übermalung mindert Sammlerwert. Im Zweifel Originalzustand bevorzugen.

Disclaimer:
Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die hier geäußerten Meinungen und Tipps sind die persönlichen Ansichten von den Interviewpartnern und des Autors und sollten nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten verstanden werden. Jede Investition birgt Risiken, bis hin zum Totalverlust. Bitte informiere dich umfassend und hole gegebenenfalls professionellen Rat ein, bevor du Anlageentscheidungen triffst.

Über die Autoren:
Laura Podleska und Lukas Beisswenger sind die Stimmen hinter dem Podcast #investieroderverlier. Beide investieren selbst und haben zahlreiche Finanzprodukte getestet und machen Finanzen endlich verständlich, ehrlich und unterhaltsam. Ihr Ziel: Junge Menschen motivieren, ihre Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen – ohne Fachchinesisch, aber mit Klartext und Community-Power.

Andere Beiträge

Learn how we helped 100 top brands gain success