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ETF-Sparplan ab 25 €: Warum Investieren kein Luxus ist – Dein Einstieg für 2025

Hand aufs Herz: Glaubst du immer noch, dass die Börse ein exklusiver Club für reiche Leute in teuren Anzügen ist? Dass du erst ein fettes Bankkonto brauchst, um überhaupt anfangen zu können?

Wenn ja, dann halt dich fest. Wir waren für dich auf den Börsentagen in Berlin und haben eine Botschaft mitgebracht, die es in sich hat: Die Vorstellung, dass du reich sein musst, um zu investieren, ist einer der größten und schädlichsten Mythen der Finanzwelt.

Lukas hat für investieroderverlier direkt nachgehakt und im Interview mit Antonia Franke von der Fairmögensberatung eine klare Antwort bekommen. Ihre Reaktion auf die Frage, ob Investieren nur was für Reiche ist, war ein lautes und deutliches: „Auf gar keinen Fall.“

Ganz im Gegenteil. Antonia hat uns im Interview gezeigt, dass du schon mit 25 Euro im Monat den Grundstein für dein Vermögen legen kannst. Ja, richtig gehört – mit dem Preis von ein paar Kaffeespezialitäten. In diesem Artikel brechen wir gemeinsam mit dir alte Denkmuster auf und zeigen dir, wie du endlich vom Zauderer zum Macher wirst.

Das erwartet dich in diesem Artikel:

  • ETF-Einstieg für Anfänger: Wie du die typische Anfangsangst überwindest und endlich loslegst.
  • Das MSCI World Klumpenrisiko: Warum der beliebteste ETF der Deutschen eine versteckte Gefahr birgt.
  • Die Sparplan-Strategie: Wie du dein Geld mit simplen Regeln auf Autopilot schaltest.
  • Aktive Fonds vs. ETF: Der Profi-Trick, mit dem selbst „teure“ Fonds plötzlich Sinn machen.

ETF-Einstieg für Anfänger: So überwindest du die Angst vor dem ersten Investment

Du kennst das Gefühl vielleicht: Du hast schon mal vom MSCI World gehört, liest hier und da was über ETFs und weißt eigentlich, dass du „irgendwas machen“ solltest. Aber dann kommt diese lähmende Stimme im Kopf:

  • „Wo fange ich überhaupt an?“
  • „Was, wenn ich alles falsch mache und mein Geld verliere?“
  • „Zu welcher Bank gehe ich? Welchen Knopf muss ich drücken?“

Diese Unsicherheit ist der Endgegner für jeden angehenden Investor. Und die gute Nachricht ist: Du bist damit nicht allein. Selbst Profis wie Antonia Franke standen genau an diesem Punkt. Im Interview hat sie offen zugegeben, wie es ihr am Anfang ging:

„Ich kannte den MSCI World ETF. Aber ich wusste gar nicht genau, wie ich einsteigen soll. Also da war immer so diese Angst da, was mache ich, wo gehe ich hin?“

Der entscheidende Wendepunkt für sie war ein „Sprung ins kalte Wasser“ – ein Praktikum bei einer Vermögensberatung. Plötzlich war sie mittendrin statt nur dabei und merkte schnell: Das ganze Thema ist viel weniger Hexenwerk, als es von außen scheint.

Ihr persönlicher Aha-Moment, den du auch haben kannst:

Investieren ist nicht nur das Zocken mit hochriskanten Einzelaktien. Es geht darum, dein Geld clever für dich arbeiten zu lassen – für deine Altersvorsorge, für deine zukünftigen Ziele, für deine finanzielle Freiheit. Und dafür gibt es Produkte, die drei entscheidende Kriterien erfüllen:

  1. Kostengünstig: Du musst keine Unsummen an Gebühren an irgendwelche Bankberater abdrücken.
  2. Einfach zu verstehen: Du musst kein Finanzmathematiker sein, um die Grundlagen zu checken.
  3. Regelmäßig besparbar: Du kannst mit kleinen, festen Beträgen kontinuierlich Vermögen aufbauen.

Die größte Hürde ist also nicht das fehlende Wissen oder das fehlende Geld. Es ist die Angst vor dem ersten Schritt. Sobald du diesen Schritt machst – und sei er noch so klein –, verwandelt sich die Angst in Motivation.

Die Sparplan-Strategie: Wie du mit 25 € monatlich dein Vermögen aufbaust

Anfangen ist eine Sache. Dranbleiben ist die wahre Challenge. Gefühlt fangen immer mehr Leute an zu investieren, aber viele werfen nach der ersten Krise oder aus reiner Bequemlichkeit wieder das Handtuch. Das Ergebnis? Das Geld liegt doch wieder nur auf dem Konto und verliert an Wert.

Der wahre Game-Changer, um diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist so simpel wie genial: der ETF-Sparplan. Er ist dein Autopilot, deine eingebaute Disziplin-Maschine. Im Interview hat Antonia es auf den Punkt gebracht: Ein Sparplan ist der Schlüssel, um langfristig dabei zu bleiben und vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

Der Autopilot für dein Geld: Warum ein Sparplan Emotionen ausschaltet

Die größte Gefahr für dein Geld bist oft du selbst. Wenn die Kurse fallen, schlägt die Panik zu. Wenn sie steigen, siegt die Gier. Ein Sparplan nimmt dich und deine schwankenden Emotionen aus der Gleichung.

Die Strategie ist brutal einfach, aber unfassbar wirkungsvoll:

„dass man seine Strategie hat, wo man dann sagt, jeden Monat, jeden direkt Anfang des Monats am besten, wo das Geld auf jeden Fall noch da ist, die und die Anzahl in den und den ETF, in den und den Fonds.“

Das ist das „Pay-Yourself-First“-Prinzip in Reinform. Du wartest nicht, was am Ende des Monats übrig bleibt. Du bezahlst dich und deine Zukunft zuerst. Richte einen Dauerauftrag oder eine automatische Ausführung bei deinem Broker ein, und der Rest läuft von selbst.

Dein Vorteil dabei ist der Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average Effect):

  • Wenn die Kurse hoch sind, kaufst du für deine feste Sparrate (z.B. 50 €) automatisch weniger Anteile.
  • Wenn die Kurse niedrig sind (z.B. in einer Krise), kaufst du für dieselben 50 € automatisch mehr Anteile.

Über die Zeit glättet sich dein Einkaufspreis. Du kaufst nie zum absolut teuersten, aber auch nie zum billigsten Zeitpunkt. Stattdessen sicherst du dir einen fairen Durchschnittspreis und nimmst die günstigen Kurse in Krisenzeiten automatisch mit, ohne darüber nachdenken zu müssen. Du kaufst stur und stetig weiter – und genau das ist das Erfolgsrezept.

Feste Sparsumme? Warum dein Budget die einzige Regel ist

Jetzt kommt die Frage aller Fragen: „Wie viel soll ich denn sparen?“ Dein Kollege investiert 500 €, in einem Forum liest du von 1.000 €, und du selbst kannst vielleicht nur 50 € entbehren. Schnell kommt das Gefühl auf, dass sich der eigene, kleine Betrag gar nicht lohnt.

„Also man soll sich nicht einschüchtern lassen, nur weil es vielleicht die 25 Euro sind, statt die 500 Euro wie jemand anders. Jeder kann investieren und sollte investieren.“

Es gibt keine magische Faustregel. Der beste Betrag ist der, den du dir leisten kannst, ohne nachts schlecht zu schlafen, und den du auch in schwierigeren Monaten durchhalten kannst. Ob das 25 €, 100 € oder mehr sind, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass du anfängst und eine Gewohnheit daraus machst.

Um dir zu zeigen, was selbst kleine Beträge über die Zeit bewirken können, hier eine einfache Beispielrechnung.

Was aus deinem monatlichen Sparplan werden kann:

Monatliche Sparrate

Nach 10 Jahren

Nach 20 Jahren

Nach 30 Jahren

25 €

ca. 4.300 €

ca. 13.900 €

ca. 34.000 €

50 €

ca. 8.600 €

ca. 27.800 €

ca. 68.000 €

100 €

ca. 17.200 €

ca. 55.700 €

ca. 136.000 €

(Annahme: Durchschnittliche jährliche Rendite von 7 % nach Kosten. Dies ist eine vereinfachte Beispielrechnung zur Veranschaulichung und keine Garantie für zukünftige Erträge.)

Die Tabelle lügt nicht: Selbst aus 25 Euro wird über die Jahre ein beachtliches Vermögen. Der Zinseszinseffekt ist eine mächtige Kraft – du musst ihm nur genug Zeit geben, um seine Magie zu entfalten.

Das MSCI World Klumpenrisiko: Ist dein ETF zu abhängig von den USA & Tech-Aktien?

Der MSCI World ETF ist der unangefochtene Superstar in den Depots deutscher Privatanleger. Und lass uns ehrlich sein: Wenn du in diesen Index investierst, machst du schon verdammt viel richtig. Du bist meilenweit vor allen, die ihr Geld auf dem Girokonto von der Inflation auffressen lassen.

„Wenn jemand in den MSCI World investiert, das ist schon mal super. Also damit ist man schon mal besser dran, als die Leute, die gar nicht investieren.“

Das große ABER: Der Name „World“ ist gefährlich irreführend. Du kaufst dir damit nämlich keineswegs die ganze Welt, sondern eine ziemlich konzentrierte Wette auf wenige Märkte und Branchen. Das ist das, was Experten als Klumpenrisiko bezeichnen – und es ist größer, als die meisten denken.

Problem 1: Die hohe USA-Gewichtung im MSCI World

Der MSCI World investiert ausschließlich in Industrieländer. Wachstumsstarke Schwellenländer wie Indien, Brasilien oder Taiwan sind komplett außen vor. Stattdessen fließt dein Geld vor allem über den Atlantik.

Fakt ist: Fast 70 % des MSCI World bestehen aus US-amerikanischen Aktien.

Was heißt das für dich? Du kaufst mit deinem Sparplan zu einem riesigen Teil einen Markt ein, der in den letzten Jahren extrem gut gelaufen und dadurch historisch teuer bewertet ist. Antonia Franke warnt im Interview genau davor:

„Wenn man sich jetzt diese entwickelten Länder, insbesondere die USA anschaut, da sieht man gerade, das ist ganz schön teuer. Und wenn ich in den MSCI World investiere, der knapp 70 Prozent USA hat, … kaufe ich gerade sehr, sehr teuer die USA ein.“

Du bist also extrem abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung und der Börsenstimmung in einem einzigen Land. Das ist das Gegenteil von breiter, globaler Risikostreuung.

Problem 2: Die Dominanz der „Magnificent Seven“

Innerhalb dieser USA-Konzentration gibt es noch einen weiteren Klumpen: die Tech-Giganten. Ein gewaltiger Teil deines Geldes im MSCI World steckt in nur sieben Unternehmen, den sogenannten „Magnificent Seven“:

  • Apple
  • Microsoft
  • NVIDIA
  • Amazon
  • Alphabet (Google)
  • Meta (Facebook)
  • Tesla

Diese Firmen machen fast 20 % des gesamten Index aus. Natürlich sind das die Treiber der modernen Wirtschaft. Aber sie sind auch extrem hoch bewertet. Die Erwartungen des Marktes sind gigantisch. Sollten diese wenigen Unternehmen ins Straucheln geraten, weil sie die Erwartungen nicht erfüllen können, zieht das den gesamten MSCI World empfindlich nach unten.

Die bessere Alternative? MSCI ACWI & ACWI IMI als Lösung für echte Diversifikation

Wenn du das Klumpenrisiko reduzieren und wirklich global investieren willst, musst du einen Schritt weiter gehen. Hier sind die zwei wichtigsten Alternativen, die im Interview genannt wurden:

  1. MSCI All Country World (ACWI): Dieser Index ist der logische nächste Schritt. Er kombiniert die Industrieländer des MSCI World mit den Schwellenländern und reduziert so die Dominanz der USA.
  2. MSCI All Country World Investable Market (ACWI IMI): Das ist die Königsklasse der globalen Diversifikation. Dieser Index enthält nicht nur Industrie- und Schwellenländer, sondern zusätzlich auch kleinere Unternehmen (Small Caps). Damit bildest du fast 99 % des global investierbaren Aktienmarktes ab.

„Der [MSCI ACWI IMI] hat über 8.000 Positionen, entwickelte Länder und auch kleine Länder drin. Das heißt, damit ist man dann wirklich sehr, sehr breit diversifiziert.“

Vergleich: MSCI World vs. ACWI vs. ACWI IMI

Merkmal

MSCI World

MSCI ACWI

MSCI ACWI IMI

Abgedeckte Märkte

Nur Industrieländer (23 Länder)

Industrie- & Schwellenländer (ca. 47 Länder)

Industrie- & Schwellenländer (ca. 47 Länder)

Anzahl Unternehmen

ca. 1.500

ca. 2.900

ca. 8.000+

USA-Anteil

Hoch (ca. 70 %)

Mittel (ca. 60-65 %)

Mittel (ca. 60-65 %)

Schwellenländer-Anteil

0 %

ca. 10-15 %

ca. 10-15 %

Small Caps enthalten?

Nein

Nein

Ja

Quellen: Die Daten basieren auf den Angaben von Indexanbietern wie MSCI und justETF und können leicht schwanken.

Klartext: Wenn du das Wort „Welt“ in deinem ETF ernst nimmst, solltest du dir dringend überlegen, von einem reinen MSCI World auf einen breiteren Index wie den MSCI ACWI oder idealerweise den MSCI ACWI IMI umzusteigen. Damit kaufst du dir ein Stück mehr Sicherheit und profitierst von Wachstumschancen auf dem ganzen Globus.

Aktiv vs. Passiv: Der Profi-Trick mit institutionellen Anteilsklassen

In der Finanz-Community gibt es eine fast religiöse Debatte: Passive ETFs gegen aktiv gemanagte Fonds. Die Lehrmeinung, die auch wir oft predigen, lautet: ETFs sind super, weil sie günstig sind. Aktive Fonds sind meistens zu teuer und ihr Geld nicht wert.

Und diese Kritik ist absolut berechtigt. Wenn du zu deiner Hausbank gehst und dir einen aktiven Fonds andrehen lässt, zahlst du dich dumm und dusselig. Antonia Franke bestätigt das im Interview mit schockierenden Zahlen:

„Da haben wir halt gerne mal zwei bis drei Prozent Kosten oder zumindest irgendwie zwei Prozent plus Ausgabeaufschläge von fünf Prozent. Und das sind natürlich erstmal alles Kosten, die man mit einer zusätzlichen Rendite wieder rausholen muss.“

Ein Ausgabeaufschlag von 5 % bedeutet: Von 1.000 €, die du investierst, werden dir sofort 50 € abgezogen. Dein Investment startet also mit einem Minus von 5 %. Dazu kommen die hohen laufenden Kosten (TER – Total Expense Ratio) von oft 2 % pro Jahr. Ein Fondsmanager muss also erstmal 7 % Rendite im ersten Jahr erwirtschaften, nur damit du bei null bist. Das schaffen die wenigsten.

Der Profi-Trick: Wie du die Kosten auf ETF-Niveau drückst

Jetzt kommt der Game-Changer, den die meisten Privatanleger nicht kennen: Es gibt von denselben teuren Fonds auch eine spottbillige Version. Man nennt sie institutionelle Anteilsklassen.

Das sind im Grunde VIP-Tickets für die Finanzwelt. Sie sind für Großanleger wie Pensionskassen, Versicherungen oder Stiftungen reserviert, die Millionenbeträge anlegen. Diese Profis würden niemals 5 % Ausgabeaufschlag oder 2 % TER zahlen. Für sie gibt es die Fonds zu Sonderkonditionen:

  • Keine Ausgabeaufschläge.
  • Eine drastisch reduzierte TER, oft um die Hälfte günstiger.

Der Haken? Die Mindestanlagesumme. Antonia nennt Beispiele: „Es fängt an mit 500.000 dann, dann einer Million oder sogar fünf Millionen, die man rein theoretisch daran investieren müsste.“ Für Normalsterbliche unerreichbar.

Bis jetzt.

Digitale Honorarberater wie die Fairmögensberatung haben mit den Fondsgesellschaften verhandelt und einen unglaublichen Deal für ihre Kunden herausgeholt: Sie können diese exklusiven, institutionellen Anteilsklassen schon ab einer Sparrate von 25 Euro anbieten.

Plötzlich wird ein teurer Fonds wieder attraktiv.

Wann sich ein aktiv gemanagter Fonds jetzt doch lohnt

Wenn die Kostenbarriere wegfällt, wird die Frage wieder spannend: Kann ein menschlicher Experte einen Mehrwert gegenüber einem starren Index liefern?

Die Antwort ist: Ja, in bestimmten Bereichen.

Gerade in Nischenmärkten oder bei komplexen Themen kann ein spezialisierter Fondsmanager, der sich tagtäglich mit nichts anderem beschäftigt, Gold wert sein. Stell dir vor, du willst in einen ganz bestimmten Technologie-Trend oder eine unterbewertete Region investieren. Ein guter Manager kann hier gezielt die Perlen herauspicken, während ein ETF einfach alles kauft.

Lukas fasst seine Erkenntnis im Gespräch so zusammen:

„Gerade in so einem Nischenbereich finde ich das auch interessant. Wenn du ein Thema abbildest, dann hätte ich gern einen Manager, der sich im Detail damit beschäftigt. Und dann macht es für mich durchaus Sinn.“

Fazit: Die pauschale Ablehnung aktiver Fonds ist überholt. Wenn du Zugang zu den günstigen institutionellen Konditionen bekommst, können sie eine extrem starke Ergänzung für dein Portfolio sein – eine Chance, die du dir nicht entgehen lassen solltest.

Spotlight Fairmögensberatung: Was ist eine digitale Honorarberatung?

Okay, wir haben jetzt über Sparpläne, ETFs und Fondskosten gesprochen. Aber was, wenn du dich immer noch unsicher fühlst und dir einen erfahrenen Partner an deiner Seite wünschst? Jemanden, der dir hilft, die richtige Strategie für dich zu finden, ohne dir gleich das nächstbeste Produkt verkaufen zu wollen?

Genau hier kommen Unternehmen wie die Fairmögensberatung ins Spiel, für die Antonia Franke im Interview gesprochen hat. Sie sind eine digitale Honorarberatung. Das klingt erstmal kompliziert, ist aber ein ganz einfaches und faires Prinzip, das du unbedingt kennen solltest.

100 % in deinem Interesse: Der Vorteil provisionsfreier Beratung

Stell dir vor, du gehst zu einer klassischen Bank. Der Berater dort ist in erster Linie Verkäufer. Er empfiehlt dir einen Fonds und bekommt dafür von der Fondsgesellschaft eine Provision. Das schafft einen massiven Interessenkonflikt: Empfiehlt er dir gerade das Produkt, das für dich am besten ist, oder das, was ihm die höchste Provision einbringt? Du wirst es nie erfahren.

Eine Honorarberatung dreht dieses System um 180 Grad. Hier bezahlst du den Berater direkt für seine Dienstleistung – also für seine Zeit und sein Wissen. Genau wie bei einem Anwalt oder Steuerberater. Der Berater hat also null finanziellen Anreiz, dir ein bestimmtes Produkt zu verkaufen. Sein einziges Ziel ist es, die absolut besten und kostengünstigsten Lösungen für dich zu finden.

Antonia formuliert es im Interview unmissverständlich:

„Wir können halt wirklich sagen, wir handeln zu 100 Prozent im Interesse des Kunden, einfach weil wir keinerlei Provisionen kriegen. Wir haben keine Fondsgesellschaft, die wir verpflichtet sind.“

Von der Zielsetzung zum Portfolio: So läuft die Beratung ab

Aber wie sieht das in der Praxis aus, wenn du als kompletter Anfänger dort anrufst? Der Prozess ist darauf ausgelegt, dich dort abzuholen, wo du stehst, und dich Schritt für Schritt zum souveränen Investor zu machen.

  1. Das Fundament – Deine Ziele: Das Gespräch beginnt nicht mit Produkten, sondern mit dir. „Was sind deine Ziele? Wann möchtest du die erreichen?“ Geht es um die Altersvorsorge in 30 Jahren, den Hauskauf in 10 Jahren oder die finanzielle Freiheit so schnell wie möglich?
  2. Der Realitäts-Check – Deine Risikobereitschaft: Als Nächstes wird deine persönliche Schmerzgrenze ausgelotet. „Ganz wichtige Frage: Kannst du 100 % in Aktien gehen oder geht es dann doch eher vielleicht auch in die Anleihenseite, weil du nicht zu viel Volatilität haben kannst?“ Hier wird geklärt, wie viel Schwankung du aushältst, ohne in Panik zu verfallen.
  3. Die Architektur – Dein persönliches Portfolio: Basierend auf deinen Zielen und deiner Risikotoleranz wird ein maßgeschneidertes Portfolio für dich gebaut. Dabei werden die „Best-in-Class“-Fonds und ETFs aus dem gesamten Universum ausgewählt – und das, wie wir gelernt haben, zu den günstigen institutionellen Konditionen.
  4. Die Umsetzung – Du behältst die Kontrolle: Am Ende steht ein klares, verständliches Konzept, das du selbst umsetzen kannst. Das Ziel ist, dass du deine Strategie verstehst, dich damit wohlfühlst und ihr treu bleibst – denn das ist die Voraussetzung für den langfristigen Erfolg.

Dein Mindset für den Zinseszins: Warum Durchhalten wichtiger ist als Timing

Du weißt jetzt, wie du mit einem Sparplan startest, welches Klumpenrisiko im MSCI World lauert und wie du selbst teure Fonds zu Profi-Konditionen bekommst. Du hast also das technische Rüstzeug.

Aber das Wissen allein bringt nichts, wenn dir im entscheidenden Moment die Nerven flattern. Die Börse ist keine Einbahnstraße nach oben. Es wird Krisen geben. Es wird Momente geben, in denen dein Depot tiefrot ist und die Schlagzeilen den Weltuntergang prophezeien. Und genau in diesen Momenten entscheidet sich, ob du zu den Gewinnern oder Verlierern gehörst.

Was ist also die eine, alles entscheidende Charaktereigenschaft, die über deinen langfristigen Erfolg entscheidet?

Es ist nicht Intelligenz. Es ist nicht Risikofreude. Es ist Durchhaltevermögen.

Am Ende des Interviews hat Lukas Antonia gebeten, mit einem direkten Appell in die Kamera die wichtigste Eigenschaft für junge Investoren zu nennen. Ihre Antwort war so einfach wie kraftvoll:

„Ich glaube, das Wichtigste ist eigentlich Durchhaltevermögen. … Die nächste Krise wird wahrscheinlich kommen. Wann sie kommt, keine Ahnung. … Aber das Wichtigste ist durchhalten. Seiner Strategie treu bleiben, nicht sobald der Markt runter geht, Portfolio von da nach da wieder verändern, Strategie über den Haufen werfen, sondern seiner Idee, seinem Portfolio treu bleiben und einfach durchhalten.“

Warum ist das so verdammt wichtig?

Der Zinseszinseffekt, dieser magische Motor deines Vermögensaufbaus, braucht vor allem eines: Zeit. Jedes Mal, wenn du in Panik verkaufst, ziehst du den Stecker und stellst die Uhr auf null.

Schau dir einen beliebigen Langfrist-Chart des Aktienmarktes an. Du wirst immer wieder tiefe Einbrüche sehen: die Dotcom-Blase 2001, die Finanzkrise 2008, die Corona-Krise 2020. Aber du wirst auch sehen, dass sich die Märkte jedes einzelne Mal wieder erholt und neue Höchststände erreicht haben.

Die Strategie der Verlierer:
Sobald der Markt um 10 % fällt, wird die Strategie über den Haufen geworfen, das Portfolio panisch umgeschichtet und im schlimmsten Fall mit Verlust verkauft.

Die Strategie der Gewinner:
Sie wissen, dass Krisen die besten Kaufkurse sind. Sie bleiben stur, stoisch und diszipliniert bei ihrem Sparplan. Sie vertrauen auf die langfristige Kraft der Weltwirtschaft und halten einfach durch.

Am Ende gewinnt nicht der, der den Markt am besten vorhersagt, sondern der, der am längsten dabei bleibt. Dein größter Gegner ist nicht der Börsencrash, sondern deine eigene Ungeduld.

Fazit: Was für dich wichtig ist!

So, das war der Klartext-Talk von den Börsentagen in Berlin. Wenn du bis hierhin gelesen hast, gibt es keine Ausreden mehr. Die Zeit des Zögerns, des Abwartens und des „Ich-kümmere-mich-später-drum“ ist vorbei.

Fassen wir die knallharten Fakten aus dem Gespräch mit Antonia Franke noch einmal zusammen:

  • Der 25-Euro-Mythos-Killer: Du brauchst kein Vermögen, um eines aufzubauen. Mit einem Sparplan ab 25 Euro kann jeder anfangen. Deine Ausrede „Ich habe nicht genug Geld“ ist damit vom Tisch.
  • Dein Autopilot zum Erfolg: Richte einen Sparplan ein, der am Monatsanfang automatisch investiert. Das ist die einfachste und effektivste Methode, um Disziplin zu erzwingen und Emotionen auszuschalten.
  • Die „Welt“ ist nicht die Welt: Der MSCI World ist eine Wette auf die USA und wenige Tech-Giganten. Für echte globale Streuung und mehr Sicherheit solltest du dir dringend breitere Indizes wie den MSCI ACWI oder ACWI IMI ansehen.
  • Der Profi-Trick für alle: Aktive Fonds sind nicht per se schlecht – nur oft zu teuer. Über eine Honorarberatung bekommst du Zugang zu den günstigen institutionellen Konditionen und kannst so das Beste aus beiden Welten kombinieren.

Am Ende ist es simpel: Die größte Gefahr für dein Geld ist nicht die nächste Krise, sondern deine eigene Untätigkeit. Jeder Tag, den du wartest, ist ein verlorener Tag, an dem der Zinseszinseffekt nicht für dich arbeitet.

Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Die Zeit des Handelns ist jetzt.

FAQ

Ja, absolut. Wie im Interview betont, ist das der entscheidende Punkt: Jeder kann und sollte investieren. Ein Sparplan ab 25 Euro ist ein perfekter Anfang, um eine Gewohnheit aufzubauen und den Zinseszinseffekt für dich arbeiten zu lassen. Lass dich nicht von Leuten einschüchtern, die mit höheren Beträgen starten. Anfangen ist alles.

Der MSCI World investiert nur in ca. 23 Industrieländer (USA, Deutschland, Japan etc.). Der MSCI ACWI (All Country World Index) ist breiter aufgestellt und enthält zusätzlich Aktien aus ca. 24 Schwellenländern (wie China, Indien, Brasilien). Dadurch reduziert der ACWI die starke Abhängigkeit von den USA und bietet eine bessere globale Diversifikation.

Klumpenrisiko bedeutet, dass dein Investment stark von wenigen Einzelpositionen abhängig ist. Beim MSCI World sind das zwei große Klumpen:

  • Länderklumpen: Fast 70 % des Geldes stecken in US-Aktien.
  • Branchen-/Firmenklumpen: Ein großer Teil davon steckt wiederum in wenigen Tech-Giganten (den „Magnificent Seven“).
    Wenn es in den USA oder im Tech-Sektor schlecht läuft, wird dein ganzes Investment stark in Mitleidenschaft gezogen.

Durchhaltevermögen. Setze eine Strategie auf, der du vertraust (z.B. ein monatlicher Sparplan in einen breit gestreuten ETF), und bleibe ihr treu. Verkaufe nicht in Panik, wenn die Kurse fallen. Krisen sind langfristig gesehen Kaufgelegenheiten. Die Geschichte zeigt: Die Märkte haben sich bisher von jeder Krise erholt.

Bei einer Honorarberatung bezahlst du den Berater direkt für seine Zeit und sein Wissen (wie einen Anwalt). Er bekommt keine Provisionen von Produktanbietern. Sein einziges Interesse ist es, die beste und günstigste Lösung für dich zu finden. Ein Bankberater wird oft über Provisionen bezahlt, was zu einem Interessenkonflikt führen kann.

Ein aktiver Fonds kann dann sinnvoll sein, wenn die Kostenbarriere wegfällt. Über Honorarberater erhältst du Zugang zu günstigen institutionellen Anteilsklassen ohne Ausgabeaufschläge und mit niedriger TER. Gerade in Nischenmärkten oder bei speziellen Anlagethemen kann ein spezialisierter Fondsmanager, der sich intensiv mit dem Markt beschäftigt, einen echten Mehrwert gegenüber einem starren ETF bieten.

Disclaimer:
Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die hier geäußerten Meinungen und Tipps sind die persönlichen Ansichten der Interviewpartner und der Autoren und sollten nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten verstanden werden. Jede Investition birgt Risiken, bis hin zum Totalverlust. Bitte informiere dich umfassend und hole gegebenenfalls professionellen Rat ein, bevor du Anlageentscheidungen triffst.

Über die Autoren:
Laura Podleska und Lukas Beisswenger sind die Stimmen hinter dem Podcast #investieroderverlier. Beide investieren selbst und haben zahlreiche Finanzprodukte getestet und machen Finanzen endlich verständlich, ehrlich und unterhaltsam. Ihr Ziel: Junge Menschen motivieren, ihre Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen – ohne Fachchinesisch, aber mit Klartext und Community-Power.

 

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