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ETF-Portfolio aufbauen & optimieren – so knackst du die ersten 10.000 €

Du öffnest dein Depot – und zack: -20%. Ein Moment, den fast alle Anleger kennen. Genau hier entscheidet sich, ob du panisch verkaufst oder dein ETF-Portfolio clever aufbaust und optimierst. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du Rückschläge wegsteckst, dein Depot gegen Klumpenrisiken absicherst und Schritt für Schritt deine ersten 10.000 € mit ETFs knackst.

Warum der MSCI World nicht die ganze Welt ist

Viele Einsteiger starten mit einem MSCI World ETF – er gilt als Klassiker und solider Basisbaustein. Mit über 1.400 Unternehmen aus 23 Industrieländern klingt er nach „Weltinvestition“. Doch der Schein trügt.

Klumpenrisiken verstehen

👉 Rund 70–75 % des MSCI World liegen aktuell in den USA. Vor allem Technologiekonzerne wie Apple, Microsoft, Nvidia und Amazon dominieren das Ranking. Allein die „Magnificent Seven“ machen über ein Viertel des Index aus – ein massives Klumpenrisiko, das viele Anleger unterschätzen [extraETF].

Das wurde im Frühjahr 2025 wieder deutlich: Während europäische Märkte teils zweistellig stiegen, verharrte der MSCI World durch Schwäche in den USA im Minus. Ein einzelnes Ereignis in Übersee kann damit dein komplettes Depot durchschütteln [Inventure Capital].

Noch ein Problem: Schwellenländer fehlen komplett. China (zweitgrößte Volkswirtschaft) oder Indien (Top-5 Global Player) sind gar nicht enthalten. Der Name „World“ ist also streng genommen eine Mogelpackung [Tagesschau].

Lösung: Das 3-ETF-Modell

Anleger, die ihr Risiko wirklich breit streuen wollen, kombinieren den MSCI World mit weiteren Bausteinen:

Portfolio-ModellETFs enthaltenBesonderheiten
Einsteiger-Depot1x MSCI WorldEinfach, aber stark USA- & Tech-lastig
3-ETF-DepotMSCI World, Emerging Markets, Europa ETFBessere Diversifikation, mehr Stabilität

Damit verringerst du:

  • USA-Anteil von ~72 % auf ~50–55 %.
  • Tech-Lastigkeit und Klumpenrisiko.
  • Abhängigkeit nur von einem Wirtschaftsraum.

Zitat aus dem Podcast:

„MSCI World klingt nach Welt, ist aber hauptsächlich USA. Breit bedeutet: World PLUS Emerging Markets PLUS Europa.“

Der MSCI World ist ein solider Startpunkt, aber kein „Endgame“. Wer sein ETF-Portfolio clever aufbauen und optimieren will, kommt an einer Ergänzung durch Emerging Markets und Europa nicht vorbei. Gerade jetzt, wo sich Märkte außerhalb der USA dynamischer entwickeln, zahlt sich breite Streuung doppelt aus.

Sarahs Story: Von Panik zu Plan 📉➡️📈

Sarah ist 23, Studentin, und hat vor einem Jahr voller Mut mit einem ETF-Sparplan im MSCI World angefangen – jeden Monat 80 Euro. Für sie war es ein stilles Versprechen: „Ich baue mir Schritt für Schritt meine Zukunft auf.“

Alles lief entspannt, bis im Frühjahr die Nachrichtenüberschriften explodierten: Handelskonflikte, drohende Zölle, politische Unsicherheit. Ein Blick in ihre App – minus 15 % in ihrem Depot. Für Sarah fühlte sich das an, als würde ein Stück ihrer Zukunft wegbrechen.

Genau dieser Moment ist typisch. Viele Einsteiger denken dann: „Vielleicht haben die Kritiker recht – ETFs sind unsicher, ich habe keine Kontrolle.“ Doch anstatt aufzugeben, suchte Sarah nach Antworten.

Der Aha-Moment: Ein ETF ist nicht global

👉 Sie entdeckte ExtraETF und zum ersten Mal verstand sie, wie sehr ihr Portfolio vom US-Markt abhängig war:

  • 70 % USA-Anteil im MSCI World
  • Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien = 0 % vertreten
  • dazu ein enorm hoher Tech-Fokus durch Apple, Microsoft & Co.

Ihr Aha-Moment: Ein ETF allein ist nicht automatisch global.

Also baute Sarah ihr Depot um – Schritt für Schritt.

  • MSCI World blieb die Basis.
  • Dazu kam ein MSCI Emerging Markets ETF, um in China, Indien & Co. mitzuspielen.
  • Plus ein Europa-ETF, damit sie auch vor ihrer eigenen Haustür investiert ist.

💡 Aus einem 1-ETF-Konstrukt wurde ein 3-ETF-Portfolio. Sarah hatte nicht nur mehr Diversifikation im Depot – sie hatte auch ihre Ruhe zurück. Plötzlich machten ihr Schlagzeilen aus Washington oder ein Börsencrash in den USA keine Panik mehr.

Heute sagt sie lachend:

„Mein größtes Investment war nicht der ETF. Es war das Wissen, wie man wirklich breit investiert – dann kommt der Rest von allein.“

 

Die 3 größten Anfängerfehler beim ETF-Investieren

Viele starten motiviert mit dem Investieren – aber stolpern immer wieder über dieselben typischen Anfängerfehler. Das kostet nicht nur Rendite, sondern auch Nerven.

 

1. Nur auf den MSCI World setzen 🌍

Der MSCI World klingt nach Welt, ist aber ein USA-Heavy-Klon. Rund 70–75 % sind in US-Aktien, und ein Viertel steckt in wenigen Tech-Giganten. Damit riskierst du ein Klumpenrisiko, statt international breit gestreut zu sein.

👉 Lösung: Ergänze den World um einen Emerging Markets ETF und ggf. Europa – so wird aus einem Einsteiger-ETF ein solides 3-ETF-Portfolio.

2. Kein Rebalancing machen ⚖️

Viele besparen einfach blind ihre ETFs und vergessen: Märkte verschieben sich. Mal laufen die USA besser, mal Schwellenländer. Ohne Rebalancing wird dein Depot mit der Zeit unausgeglichen.

👉 Empfehlung: Einmal im Jahr prüfen und durch kleine Anpassungen oder gezielte Sparraten wieder ins Gleichgewicht bringen. So senkst du Risiko und holst langfristig Rendite raus.

 

3. Kosten unterschätzen 💸

„ETFs sind doch super günstig.“ – Stimmt, aber: Viele achten nur auf die TER (Total Expense Ratio). Die wahren Kosten liegen oft höher, weil auch die Tracking-Differenz zählt.
Beispiel: Ein MSCI World ETF kann real günstiger sein als ein teurerer Emerging Markets ETF – trotz gleicher TER.

👉 Profi-Tipp: Immer TER plus Tracking-Differenz checken. So vermeidest du ETFs, die dich auf Dauer mehr Rendite kosten als nötig.

✨ Bonus-Fehler: Panikverkäufe im Crash
Klassiker! Die Börsen stürzen ab, dein Depot zeigt -15 %, und du klickst nervös auf „Verkaufen“. Damit machst du nur eines: Verluste zementieren. Wer dranbleibt, geht meist langfristig als Gewinner raus.

 

ETF-Portfolio optimieren

Viele Anleger:innen starten mit einem oder zwei ETFs und glauben, sie hätten ihr Risiko damit im Griff. Aber die Realität zeigt: Ein wirklich robustes Portfolio braucht mehr als „einfach laufen lassen“. Studien und Marktbeobachtungen 2025 zeigen ganz klar, worauf es wirklich ankommt.

Diversifikation neu gedacht 🌍

Lange galt: MSCI World + etwas EM und fertig. Doch Experten wie BlackRock betonen inzwischen, dass sich die „alten Regeln“ verschoben haben – vor allem die Negative-Korrelation von Aktien und Anleihen bricht zunehmend zusammen (BlackRock). Das heißt: Wer sich nur auf das klassische 60/40-Modell (Aktien/Anleihen) stützt, ist riskanter unterwegs als gedacht.

Heute setzen clevere Anleger deshalb nicht nur auf verschiedene Regionen, sondern auch gezielt auf neue Diversifikatoren:

  • Internationale Aktien (Europa + Emerging Markets)
  • Rohstoffe & Gold (2025 eines der besten Diversifikations-Instrumente; +30% laut Morningstar)
  • Liquid Alternatives oder sogar ein kleiner Anteil Digital Assets

💡 Takeaway: Diversifikation bedeutet heute mehr als bloß verschiedene ETFs – es heißt, Renditequellen mit geringer Korrelation ins Depot zu holen.

 

Rebalancing mit System ⚖️

Dass Rebalancing Pflicht ist, wird von 2025er-Markteinschätzungen erneut belegt: Die meisten Profis setzen entweder auf zeitbasiertes Rebalancing (1x jährlich) oder driftbasiert (z.B. wenn eine Position 5–10% vom Soll abweicht).

Eine spannende Entwicklung: Laut Morningstar haben internationale Aktien 2025 die US-Märkte übertroffen – das verzerrt Portfolios, die bisher US-lastig sind. Genau da sorgt Rebalancing dafür, dass man wieder zurück zur Wunsch-Allokation kommt.

„Rebalancing ist die unspektakuläre Geheimwaffe – du verkaufst etwas vom Boom und kaufst, was gerade unbeliebt ist. Antizyklisch und langfristig goldwert.“

 

Kosten realistisch einschätzen 💸

Neben TER und Tracking-Differenz lohnt auch ein Blick auf die Orderkosten, Spreads und Währungseffekte. Gerade im internationalen Kontext (Dollar vs. Euro) kann das überraschend hohe Nebenkosten verursachen.

Ein Trick: Sparpläne statt Einzelkäufe – denn die meisten Neo-Broker bieten ETF-Sparpläne kostenlos an. Damit sparst du Spread + Gebühren und profitierst gleichzeitig vom Cost-Average-Effekt.

 

Factor Investing: Das Extra für Mutige 📈

Wer bereits ein solides Grundgerüst hat, kann sich optional an Factor-ETFs wagen. 2025 wird vor allem der Quality-Faktor interessant eingeschätzt (stabile Gewinne, hohe Cashflows) und Small Caps bieten oft Nachholpotenzial in Erholungsphasen.

Aber Achtung: Das ist wirklich Sahnehäubchen – die Basis bleibt immer World + EM + Europa.

Dein Weg zur Ruhe im Depot

Die Erkenntnisse aus 2025 zeigen klar:

  • ETFs sind top, aber zu simpel gedacht = gefährlich.
  • Breite Streuung + Rohstoffe + cleveres Rebalancing machen dein Depot krisenfester.
  • Wer zusätzlich Kosten im Griff hat, spart sich über Jahrzehnte mehrere 1.000 € Renditeverlust.

Damit ist klar: Ein ETF-Portfolio optimieren heißt, aus „passiv blind“ ein „passiv smart“ zu machen.

Der Weg zu den ersten 10.000 €

Zusammengefasst bedeutet das:

  • Richtig aufstellen: Mit einem einfachen 3-ETF-Portfolio (World, EM, Europa)
  • Automatisieren: Sparplan einrichten, laufen lassen
  • Durchhalten: Crashs aussitzen und nicht panisch verkaufen
  • Disziplin vor Strategie: Die besten Renditen bringt Geduld

👉 Wer das beherzigt, knackt seine ersten 10.000 € schneller, als er denkt – und legt gleichzeitig das Fundament für echtes Vermögen.

🔑 Experten-Essenz: Die ersten 10.000 € sind kein Hexenwerk – sie sind eine Frage von Disziplin, Struktur und Zeit, nicht von Spekulation.

Wenn du wissen möchtest, was die Experten Torsten Tiedt von Aktienfinder und Markus Jordan von Extra ETF dazu sagen, dann sie dir die beiden Interviews an.

 

Fazit: Investieren statt verlieren

Am Ende dieser Episode und des Artikels bleibt eine klare Botschaft: Investieren ist kein Glücksspiel, sondern eine Frage der Struktur und Disziplin. Wer versteht, dass der MSCI World allein keine echte Weltabdeckung bietet, wer Rebalancing ernst nimmt und Kosten im Blick behält, wird langfristig gelassener und erfolgreicher investieren.

Es geht nicht darum, die perfekte Marktprognose zu treffen, sondern darum, eine simple, durchdachte Strategie zu haben, die selbst in stürmischen Börsenzeiten hält. Das 3-ETF-Depot ist dabei die ideale Grundlage: breit gestreut, günstig und leicht verständlich.

Die Erfahrungen von Sarah, die Erkenntnisse aus der Praxis und die Tipps von Experten wie Markus Jordan und Thorsten Tiet zeigen:
👉 Sparplan + Diversifikation + Disziplin = Schlüssel zum Erfolg.

DEIN KOSTENLOSER ETF-Starter Guide

Hier klicken zum Download: ETF Starter Guide

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Häufige Fragen

Hier erklären wir häufige Fragen zur Folge

Nein. Er bildet zwar Industrieländer ab, ist aber stark USA- und Tech-lastig. Für echte Diversifikation lohnt die Ergänzung um Emerging Markets und Europa.

Mindestens einmal im Jahr oder wenn einzelne Positionen um mehr als 5 % vom Soll abweichen. Für Einsteiger reicht ein jährlicher Check völlig aus.

Disziplin schlägt Strategie. Schon mit 50–100 € monatlich im Sparplan baust du langfristig ein fünfstelliges Depot auf – wenn du dranbleibst.

Eine große. Der Unterschied von 0,2 % vs. 0,5 % jährlichen Kosten kann über Jahrzehnte mehrere 10.000 € Rendite kosten. Daher immer TER + Tracking-Differenz vergleichen.

Nein. Zuerst eine stabile Basis mit Welt- und EM-ETFs aufbauen. Factor-ETFs sind höchstens für Fortgeschrittene ein Rendite-Booster.

Hast du weitere Fragen?

Schreib uns doch gerne eine E-Mail an info@investieroderverlier.de oder direkt auf Instagram! Wir beantworten deine Fragen gerne!

Disclaimer:
Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die hier geäußerten Meinungen und Tipps sind die persönlichen Ansichten von Interviewpartnern und sollten nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten verstanden werden. Jede Investition birgt Risiken, bis hin zum Totalverlust. Bitte informiere dich umfassend und hole gegebenenfalls professionellen Rat ein, bevor du Anlageentscheidungen triffst.

Über die Autoren:
Laura Podleska und Lukas Beisswenger sind die Stimmen hinter dem Podcast #investieroderverlier. Beide investieren selbst und haben zahlreiche Finanzprodukte getestet und machen Finanzen endlich verständlich, ehrlich und unterhaltsam. Ihr Ziel: Junge Menschen motivieren, ihre Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen – ohne Fachchinesisch, aber mit Klartext und Community-Power.