Von 0 auf 9.250€ – Die Erfolgsformel eines langjährigen Investors

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Stell dir vor, du könntest in nur drei Jahren ein Portfolio von 9.250 Euro aufbauen – mit einem beeindruckenden internen Zinsfuß von 20 Prozent und 1.600 Euro Gewinn. Genau das hat Lukas geschafft, und in der dritten Folge von „Investier oder Verlier“ gewährt er einen seltenen Einblick in seine Strategie.

Nach zwölf Jahren Börsenerfahrung hat Lukas eine wichtige Erkenntnis gemacht: Einfachheit schlägt Komplexität. Seine vier verschiedenen Portfolios verfolgen unterschiedliche Ziele – von stabilen ETF-Sparplänen bis hin zu monatlichen Dividenden-Ausschüttungen. Das Überraschende dabei: Das „langweiligste“ Portfolio performt am besten.

„Ich zeige euch, wie ich es geschafft habe, in drei Jahren circa 9.250 Euro anzuhäufen. Circa mit 1.600 Euro Gewinn und einem internen Zinsfuß von 20 Prozent.“ – Lukas

Diese Zahlen sind nicht nur beeindruckend, sondern auch realistisch nachvollziehbar. Lukas investiert monatlich 220 Euro und hat dabei eine wichtige Lektion gelernt: Die beste Strategie ist die, die man langfristig durchhält. Sein Ziel: 200 Euro Dividenden pro Jahr – passives Einkommen, das motiviert und wächst.

Das ETF-Portfolio schlägt Einzelaktien: Die überraschende Wahrheit

Die wohl wichtigste Erkenntnis aus Lukas‘ Portfolio-Analyse ist die Performance-Differenz zwischen seinen verschiedenen Ansätzen. Sein ETF-Portfolio erzielte eine Rendite von 33 Prozent, während das sorgfältig zusammengestellte Aktienportfolio „nur“ 25 Prozent schaffte. Diese acht Prozentpunkte Unterschied sind kein Zufall, sondern das Ergebnis systematischer Vorteile.

Das ETF-Portfolio besteht aus zwei breit gestreuten Weltindizes: dem MSCI All Country World und dem FTSE All World. Diese „langweiligen“ ETFs investieren automatisch in über 3.000 Unternehmen weltweit und eliminieren damit das Risiko von Einzelaktien-Ausfällen. Lukas bespart diese ETFs mit einem monatlichen Sparplan von zehn Euro.

„Tatsächlich das ETF-Portfolio. Da sind zwei ganz langweilige ETFs drin. Einmal der MSCI All Country World und der FTSE All World, also All-Welt-ETFs. Und die haben eine Rendite von 33 Prozent, während das Aktienportfolio nur eine Rendite von 25 Prozent hat.“ – Lukas

Der Grund für die bessere Performance liegt in der Einfachheit der Strategie. Während Lukas bei seinem Aktienportfolio häufig kaufte und verkaufte, blieb das ETF-Portfolio unverändert. Diese Disziplin zahlte sich aus und bestätigt eine der wichtigsten Börsenweisheiten: Time in the market beats timing the market.


Für Anfänger bedeutet dies eine klare Empfehlung. ETFs bieten nicht nur eine bessere Diversifikation, sondern erfordern auch deutlich weniger Zeitaufwand. Während die Analyse und Überwachung von 16 Einzelaktien mehrere Stunden pro Woche beansprucht, reichen bei ETFs wenige Minuten im Monat für die Sparplan-Kontrolle.

Das Aktienportfolio: 16 Blue Chips mit wichtigen Lektionen

Trotz der geringeren Performance im Vergleich zu ETFs hat Lukas‘ Aktienportfolio wichtige Erkenntnisse geliefert. Die 16 sorgfältig ausgewählten Blue Chips repräsentieren große, etablierte Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen. Nintendo, Philip Morris, Visa, Alphabet und die Allianz bilden die Top-5-Positionen und zeigen eine bewusste Diversifikation über verschiedene Branchen und Länder.

Region

Anteil

Amerika

60%

Europa

31%

Asien

9%

Besonders interessant ist die geografische Verteilung des Portfolios. Mit 62 Prozent USA-Anteil liegt Lukas unter der MSCI World-Gewichtung von 72 Prozent, was eine bewusste Entscheidung für mehr Europa- und Asien-Exposure darstellt.

Learning:

Nicht jede „amerikanische“ Aktie ist wirklich nur in den USA aktiv. Weltkonzerne machen überall Kohle.

Top 5 Holdings im Detail:

Rang

Unternehmen

Land

Sektor

Warum diese Aktie?

1

Nintendo

🇯🇵 Japan

Gaming

Starke Marken, innovative Konsolen

2

Philip Morris

🇺🇸 USA

Tabak/Alternativen

Globale Präsenz, Transformation zu E-Zigaretten

3

Visa

🇺🇸 USA

Fintech

Monopolstellung, digitaler Zahlungsverkehr

4

Alphabet

🇺🇸 USA

Tech

Google-Dominanz, KI-Vorreiter

5

Allianz

🇩🇪 Deutschland

Versicherung

Stabile Dividenden, europäischer Marktführer

„Philip Morris haben vor Jahren ihr Tabakgeschäft in Amerika abgespalten und machen jetzt eigentlich nur noch in Europa, Asien große Umsätze mit Tabak, mit E-Zigaretten, mit Snus zum Beispiel.“ – Lukas

Diese Erkenntnis zeigt, wie wichtig es ist, über die reine Börsennotierung hinaus zu schauen und die tatsächlichen Geschäftsmodelle zu verstehen. Viele vermeintlich „amerikanische“ Aktien sind in Wahrheit globale Konzerne mit weltweiten Umsätzen.

Dunning-Krüger-Effekt: Warum du (noch) nicht der Börsen-Guru bist

Jeder denkt am Anfang: „Ich schlag den Markt easy!“ – und fällt dann auf die Nase. Willkommen im Tal der Tränen! Erst nach ein paar Bauchlandungen kommt die echte Expertise.

In der Anfangsphase seines Aktienportfolios war er überzeugt, den Markt schlagen zu können. Diese Selbstüberschätzung führte zu häufigem Kaufen und Verkaufen, ständigen Portfolio-Änderungen und letztendlich zu einer schlechteren Performance. Mal hatte er 20 Aktien im Portfolio, dann wieder nur zehn, dann stockte er wieder auf – ein klassisches Trading-Verhalten, das der ursprünglichen Buy-and-Hold-Intention widersprach.

„Das ist so der typische Dunning-Krüger-Effekt, dass man irgendwie was anfängt und man ist total confident, sehr selbstbewusst und denkt, ich bin hier besser. Wie ich auch mit meinem Aktienportfolio habe ich gedacht, ich schlage den Markt locker, ich bin ja voll der Checker.“ – Lukas

Der Dunning-Krüger-Effekt: Warum 90% scheitern

Die 3 Phasen:

  1. Selbstüberschätzung: „Ich schlage den Markt!“
  2. Tal der Tränen: Verluste durch Trading
  3. Echte Expertise: Buy & Hold funktioniert

Die 80-15-5 Regel: Optimale Portfolio-Aufteilung für Einsteiger

Aus seinen Erfahrungen hat Lukas eine praktische Empfehlung für Anfänger entwickelt: die 80-15-5 Regel. Diese Aufteilung basiert auf der Erkenntnis, dass ETFs als Fundament dienen sollten, während Einzelaktien und alternative Investments nur als Beimischung sinnvoll sind.

Die Basis bilden 80 Prozent in breit gestreuten ETFs. Diese Gewichtung sorgt für Stabilität und reduziert das Risiko erheblich. Welt-ETFs wie der MSCI All Country World oder der FTSE All World bieten automatische Diversifikation über Tausende von Unternehmen und eliminieren das Risiko von Einzelaktien-Ausfällen. Gleichzeitig sind sie kostengünstig und erfordern minimalen Zeitaufwand.

„Meine Empfehlung wäre für die Leute da draußen, 80% in ETFs und wenn der Kern mal aufgebaut ist, vielleicht mal die eine oder andere Einzelaktie oder einen Branchen-ETF dazukaufen.“ – Lukas

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So startest du erfolgreich

Der Einstieg ins Investieren muss nicht kompliziert seinEs beginnt mit der Auswahl des richtigen Brokers beginnt. Trade Republic und Scalable Capital haben sich als besonders anfängerfreundlich erwiesen, da sie kostenlose ETF-Sparpläne anbieten und eine intuitive Bedienung haben.


Bei der ETF-Auswahl sollten Anfänger auf wenige, aber wichtige Kriterien achten. Ein breit gestreuter Welt-ETF mit physischer Replikation und Kosten unter 0,25 Prozent pro Jahr bildet die ideale Basis. Die physische Replikation bedeutet, dass der ETF die Aktien tatsächlich kauft und verwahrt, was transparenter und verständlicher ist als synthetische Nachbildungen.


Die Einrichtung eines Sparplans ist der entscheidende Schritt für langfristigen Erfolg. Durch regelmäßige, automatische Investitionen wird der Cost-Average-Effekt genutzt und emotionale Entscheidungen vermieden. 

Die 50-30-20 Regel kann dabei als Orientierung dienen: 

  • 50% des Einkommens für Fixkosten
  • 30% des Einkommens für Lifestyle
  • 20% des Einkommens Sparen/Investieren

Vermögensaufbau-Prognose: Der Weg zu 780.000 Euro

Die langfristige Perspektive wird bei der Hochrechnung bis zum Rentenalter deutlich. Bei einer Fortsetzung seiner monatlichen Sparrate von 220 Euro und einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von acht Prozent pro Jahr könnte sein Portfolio bis zum 65. Lebensjahr auf etwa 780.000 Euro anwachsen. 

Diese Berechnung basiert auf dem Zinseszinseffekt, einem der mächtigsten Prinzipien beim Vermögensaufbau. Während insgesamt etwa 106.000 Euro eingezahlt wurden, entstehen durch die Reinvestition der Erträge zusätzliche 674.000 Euro an Zinserträgen. Besonders beeindruckend: Nach etwa 15 bis 20 Jahren arbeiten die Zinserträge mehr für das Portfolio als die eigenen Einzahlungen.

Diese Prognose zeigt die Macht des frühen Anfangens und der Kontinuität. Selbst wenn die tatsächliche Rendite niedriger ausfällt oder die Inflation berücksichtigt wird, bleibt ein beachtliches Vermögen übrig. 

Dividenden-Portfolio: Passives Einkommen, das motiviert

Neben seinem Haupt-Portfolio hat Lukas ein spezielles Dividenden-Portfolio aufgebaut, das auf monatliche Ausschüttungen fokussiert ist. Vier ausgewählte Unternehmen sorgen für regelmäßige Cashflows.

Das Ziel von Dividenden pro Jahr zu erzielen hat aber einen wichtigen psychologischen Effekt. Die monatlichen Ausschüttungen schaffen eine emotionale Verbindung zum Investment und motivieren zum Durchhalten, auch in schwierigen Marktphasen.

„Ich finde es halt total cool, monatlich da Ausschüttungen zu bekommen von Firmen direkt, wo ich weiß, ein Teil davon gehört mir, die Gewinne werden an mich ausgeschüttet. Das motiviert mich halt total, dran zu bleiben.“ – Lukas

Die erhaltenen Dividenden reinvestiert Lukas konsequent in den Gerd-Kommer-ETF, der auf Factor-Investing setzt. Dieser ETF kombiniert verschiedene wissenschaftlich belegte Faktoren wie Small Caps, Quality, Value und Momentum, um langfristig eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt zu erzielen.

Fazit: Wer nicht investiert, verliert!

Lukas‘ Portfolio-Einblick liefert eine klare Botschaft: Einfachheit schlägt Komplexität beim langfristigen Vermögensaufbau. Breit gestreute, kostengünstige Indexfonds sind für die meisten Anleger die beste Wahl.

Die wichtigsten Erkenntnisse lassen sich in wenigen Punkten zusammenfassen:

  • ETFs bieten bessere Diversifikation bei geringerem Zeitaufwand
  • automatische Sparpläne eliminieren emotionale Entscheidungen 
  • die 80-15-5 Regel bietet eine praktische Orientierung für die Portfolio-Aufteilung

„Es lohnt sich auch für mich, auf den Konsum jetzt ein bisschen zu verzichten und das für meine Zukunft zu investieren.“ – Lukas

Deine nächsten Schritte: Lade dir die Broker-App herunter, dowloade dein kostenloses Factsheet und höre nächste Woche die Folge über die Grundlagen des Aktieninvestments. 

Hier findest du die passende Podcast-Folge

 

DEIN KOSTENLOSER Portfolio Leitfaden

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